Erfahrungsbericht Pilot-Workshop „Resilienz in Organisationen“

Am 21. September veranstalteten wir vor einem kleinen erlesenen Publikum, online einen Pilot-Workshop zum Thema Resilienz und konstruktive Fehlerkultur in Organisationen. Hinter diesem Thema steht die Frage: Wie können solche Kompetenzen als Werkzeuge der Konfliktprävention genutzt werden? Mit unserem Workshop wollten wir Wege aufzeigen, die im sozialen Leben und im Arbeitsalltag in kleineren und größeren Organisationen helfen können, Konfliktpotenziale zu erkennen und Konflikte vorzubeugen. Dabei lag der Fokus in diesem Workshop darauf, wie der Umgang mit Ergebnissen und Leistungen, und den immer dazu gehörenden “Fehlern” sich positiv oder negativ auswirken kann. 

(Selbst-)Beurteilung in der Musik und im Leben

Zunächst wurde aus der individuellen Perspektive, am Beispiel eines Musikers, auf das Thema geschaut. Auf kurzweilige Art und Weise – mit der Überraschung eines unerwarteten musikalischen Intermezzos – reflektierte Merijn, wie konventionelle Denkweisen, die sich als Gewohnheiten tief ins soziale und eben auch kulturelle Leben eingeprägt haben, sich auf die (Selbst-)Beurteilung künstlerischer Leistungen auswirken.  Auf die Frage „wie geht das anders?“ konnte der Vergleich des sogenannten “fixed mindset” mit dem “growth mindset” neue Wege zeigen. 

Lessons Learned in der Organisationspraxis

Aus der Organisationspraxis stellte Birthe die Methode “Lessons Learned” vor. Diese regelmäßig durchgeführten Feedback-Schleifen können helfen eine konstruktive Fehlerkultur in Organisationen zu etablieren. Damit hilft die Methode einerseits, entstandene oder latente Konflikte konzentriert und lösungsfokussiert zu bearbeiten. Andererseits ist sie als Element der lernenden Organisation wirksam bei der Festigung von produktiven, konstruktiven Handlungsweisen (“Was ist gut gelaufen? → Das wollen wir beibehalten!”) und ist auch präventiv wirksam bei der Vorbeugung von Konflikten.

Hast du einen Konflikt oder hat der Konflikt dich?

Aus konfliktpsychologischer Sicht diente das Modell der drei Handlungszonen (Comfort-, Stretch- und Stress-Zone) zum Einordnen des Vorangegangenen. Wie schnell wird aus Spannungen ein Konflikt? Und erzeugt Stress. Wie schnell trägt Stress zur Entwicklung von Konflikten bei? Ein Teufelskreis, der mit Achtsamkeit zu durchbrechen ist. Mit einer kleinen Achtsamkeits-Dialog-Übung in Breakout-Räumen stellten sich zufällig zusammengestellte Paare achtsam ihren eigenen Handlungsmustern in herausfordernden sozialen Situationen.

Alles in allem war der Workshop somit ein knapper Rundgang mit Kaleidoskop-artigem Charakter, der von den Teilnehmer:innen als kurzweilig und reflexionsanregend empfunden wurde. An der virtuellen Bar ließen wir uns Zeit noch ein wenig zu verweilen, wer Zeit und Lust hatte.

So geht’s weiter

Unser nächster Online-Workshop findet am 8. Februar 2024 um 18.30 Uhr statt. Der Workshop dauert 1,5 Stunden mit weiteren 30 min Zeit für informellen Ausklang. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.

Ihr yoik-Team: Merijn van Driesten, Jeannette Hemmecke, Birthe Zimmermann